RHYTHM & RESISTANCE
- Ein Film von Marco Keller -
Ein Dokumentarfilm für die Kulturvielfalt und die Achtung der Menschenrechte. Ein kämpferisches Porträt über den politischen Widerstand aus der brasilianischen Afro-Bewegung, der Bewegung von mutigen Frauen, Indigenen und LGBTQs.
„RHYTHM & RESISTANCE" erzählt die Geschichte von drei Menschen, die sich im Nordosten von Brasilien in der traditionellen Kulturszene engagieren. Bis zu dem Tag, an dem die Präsidentschaftswahlen im Land immer näher rücken. Auf einmal scheint nichts mehr wie zuvor und es gilt, den Populisten Jair Bolsonaro zu verhindern. Ein Film der Aufgrund der weltweiten Zunahme von Faschismus und Rassismus eine hohe Aktualität hat. Besonders 2024 in dem Jahr, in dem in den USA sich erneut ein Populist für die Wahlen aufstellen lässt und in Europa ein weiterer Rechtsruck droht.
RHYTHM & RESISTANCE wurde 2022 mit dem zweiten Platz bei den Lateinamerikanischen Filmtagen in Leipzig ausgezeichnet.
"RHYTHM & RESISTANCE" behandelt soziale Forderungen zu Menschenrechten, sowie die Hoffnungen und Ängste gesellschaftlich benachteiligter Gruppen.
VERSCHIEDENE EINDRÜCKE ZUM FILM
"Ein Porträt des Widerstands der Kulturszene im Nordosten von Brasilien“
(Badische Zeitung)
"Eine filmische Tanzdemo für Demokratie und Menschenrechte"
(Mark Tykwer / Offstream Wuppertal)
FILMBESCHREIBUNG
„RHYTHM & RESISTANCE“ beschäftigt sich mit der politischen und gesellschaftlichen Lage Brasiliens vor, während und nach der Präsidentschaftswahl im Jahre 2018. Anhand von drei in der Kulturszene engagierten Menschen zeigt der Film, wie sich der Widerstand aus der Afro-Bewegung formiert und wie mutige Frauen, Indigene, LGBTQ-Vertreter und soziale Randgruppen zusammenkommen, um ihren Unmut über den ultrarechten Politiker Jair Bolsonaro in die Welt zu tragen. Die Dokumentation setzt sich dabei nicht nur mit Forderungen benachteiligter Menschen auseinander, sondern benennt auch deutlich ihre Hoffnungen und Ängste. Themen wie Frauenrechte, Black Lives Matter-Bewegung und soziale Ungleichheiten verschiedenster Art werden in direkter oder indirekter Weise aufgegriffen und in den gesellschaftlichen Diskurs gestellt. Daneben spielen die traditionelle Musikkultur im Nordosten von Brasilien, kulturelle und spirituelle Identität eine zentrale Rolle, die besonders in einem jährlich stattfindenden demokratischen Karneval zum Ausdruck gebracht werden.
Im Herbst 2022 fanden in Brasilien die nächsten Wahlen statt. Es war ein knappes Rennen zwischen dem Ex-Präsidenten Lula und dem gegenwärtigen Amtsinhaber Bolsonaro. Am Ende hat Lula mit knapper Mehrheit den Sieg errungen. Und dennoch bleibt Brasilien weiterhin ein tief gespaltenes Land, welches durch Faschismus, Populismus und von sozialen Ungleichheiten geprägt ist. Der knappe Ausgang der Wahl im Jahr 2022 ist mit den Ereignissen 2018, die in der Doku thematisisert werden, vergleichbar.
RHYTHM & RESISTANCE ist der politischere Zwillingsfilm zu "OLINDA - Heartbeats of Brazil". Beide Filme erzählen in Teilen eine ähnliche Geschichte und entscheiden sich dennoch deutlich voneinander.
RHYTHM & RESISTANCE
Genre: Dokumentarfilm
Regie, Kamera & Ton: Marco Keller
2.Kamera: Jochen Keller
Dramaturgische Betreuung: Ana Rocha Fernandes
Tonmischung: Vincent Rateau
Produktion: Coreoperation – Bewegte und bewegende Bilder
Support: WE-DiFi GbR, Matthias Erbacher
Verfügbare Sprachen: Deutsch (OmdU) und Portugiesisch
Filmlänge: 96 Minuten
Fertigstellung: 2022
FESTIVALS OFFICIAL SELECTION: 13.Lateinamerikanische Tage Leipzig (Eine Welt Wettbewerb), Alínæ Lumr Festival
RHYTHM and RESISTANCE bei FACEBOOK und INSTAGRAM:
www.facebook.com/rhythm.and.resistance.movie/
www.instagram.com/rhythm.and.resistance
„Die in »Rhythm & Resistance« dargestellte Bedeutung von Kultur, Gemeinschaft und Tradition erscheint gerade in Zeiten der Corona-Pandemie als ein starkes, soziales Bindeglied. So werden Proteste gegen soziale Ungleichheiten in Brasilien traditionell über starke Rhythmen in die Gesellschaft getragen.“ (Barbara Hermanns, Amnesty International)
FILMTOUR
Für eine Filmvorführung bieten sich Kooperationen mit regionalen Menschenrechts- und Kulturgruppen am. Es ist auch eine kleine musikalische Performance denkbar. Für ein Rahmenprogramm sind wir sehr aufgeschlossen und freuen uns über Ideen dazu. Regisseur Marco Keller steht mit seinen umfangreichen Kenntnissen zu Brasilien und zu weltweiten Gegebenheiten gerne für Filmgespräche zur Verfügung.
Wir freuen uns, wenn RHYTHM & RESISTANCE auf verschiedenen Veranstaltungen gezeigt und diskutiert wird.
BILDEINDRÜCKE ZUR FILMTOUR
FILM ZEIGEN!
Du willst "RHYTHM & RESISTANCE" in deiner Stadt oder Gemeinde zeigen? Super! Mit deinem Engagement unterstützt du die Verbreitung des Films und setzt dich aktiv für Menschenrechtsthemen und ein weitreichendes Kulturbewusstsein ein.
Kinobetreiber
buchen bei uns den branchenüblichen Tarif. Zur Kontaktaufnahme schicken Kinobetreiber uns eine schnelle Info (E-Mail, Telefonnummer und Name) und wir melden uns umgehend zurück. Unsere Email lautet: vertrieb@coreoperation.de
Private Unterstützer, Organisationen und Bildungseinrichtungen
Du magst uns unterstützen und den Film im Kino in deiner Nähe, im Bürgerzentrum, der Uni oder sonst wo vorführen? Kein Problem. Schicke uns einfach deine Kontaktdaten und beschreibe uns deine Idee. Bei einer selbstorganisierten Veranstaltung kannst du Eintrittsgelder verlangen oder nach der Vorführung um eine Spende bitten. So finanzierst du die Vorführlizenz und darüber hinaus vielleicht auch Gelder für deinen eigenen Verein oder deine Initiative. Mit "Lizenz" ist gemeint, dass wir dich bitten, eine Gebühr für das Zeigen des Films zu zahlen. Das hilft uns, die enormen Kosten für den Film, die wir an vielen Stellen selbst aufgebracht haben, auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Der Vertrieb des Films und unsere Kampagnenarbeit verschlingen außerdem sehr viel Geld. Eine nicht-kommerzielle Lizenz für eine kleine Veranstaltung (bis 20 Personen) kannst du bereits für 50,- Euro bei uns buchen. Kommerzielle Lizenzen und größere Veranstaltungen sind hingegen teurer. Bitte frage erst nach einem Termin und lass diesen von uns bestätigen.
Wenn du den Film zusammen mit dem Regisseur Marco Keller zeigen magst oder wenn wir dir Film und Werbematerial per Post zusenden sollen, so kannst du das in deiner Email an uns einfach mit angeben. Wir benötigen zudem die Info wann und wo du eine Veranstaltung planst und mit wie vielen Gästen du rechnest. Unsere Email lautet: vertrieb@coreoperation.de
HINTERGRUND UND AKTUELLES
EINE ZUSAMMENFASSUNG VON AMNESTY INTERNATIONAL UND KOBRA
Schwarze / Rassismus
Als Qulimbola bezeichnet man die Nachkommen afrikanischer Sklaven in Brasilien. Seit dem Putsch gegen die Präsidentin Dilma Rousseff im Jahr 2016 ist die Finanzierung für die Institutionen, die für die Ausweisung von Qulimbola Gemeinden zuständig sind völlig eingebrochen. In den vergangenen sechs Jahren ist kein einziges Quilombo ausgewiesen worden, obwohl das ein in der Verfassung verbrieftes Recht ist.
Der im Film erwähnte Mord an Mestre Moa (Capoeira) am 08. Oktober 2018 in Salvador de Bahia wurde ein Jahr später vor Gericht verhandelt. Der geständige Mörder wurde zu einer Freiheitsstrafe von 22 Jahren und einem Monat verurteilt. Ein Beispiel für eine noch funktionierende Justiz.
Eigentlich sollte der demographische Zensus 2020 zum ersten Mal Daten über die Quilombola Gemeinschaften enthalten. Der Zensus wird seit 1940 erhoben und hat 2010 erstmals Daten über Indigene enthalten. Bisher wurde der Zensus 2020 aber noch nicht durchgeführt. Damit gibt es nicht einmal Daten darüber, wie viele Quilombola-Gemeinschaften in Brasilien existieren.
Indigene
Die Ausweisung indigener Territorien wurde eingestellt, fehlende Bekämpfung illegaler Entwaldung oder sogar Ausweitung von Entwaldung, Bergbauaktivitäten und Goldgräberei auf indigenen Territorien bedrohen indigenes Leben. Da diese Tätigkeiten sich gegen indigene Völker richten und oft mit Gewalt und Mord verbunden sind, klagt die indigene Minderheit den Präsidenten wegen Völkermord an.
Seit Regierungsantritt von Bolsonaro ist der Waldverlust in Amazonien um 70% angestiegen, wie Daten des Instituts für Fernerkundung Inpe belegen.
Direkt nach der Amtsübernahme durch Jair Bolsonaro wurden die Leitungspositionen der Indigenenbehörde FUNAI ausgetauscht und der Haushalt massiv gekürzt. Im Jahr 2020 wurden 18 führende Mitglieder der sozialen Bewegungen in Landkonflikten getötet, sieben davon gehören indigenen Völkern an. Ähnlich erging es dem Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade (ICMBio), das die Einhaltung der naturschutzrechtlichen Vorgaben überwachen soll. Ohne Haushaltsmittel hatten die staatlichen Umweltschützer nicht einmal genügend Treibstoff, um ihre Patroullien durchzuführen.
Detailliertere Informationen zu Amazonien gibt es unter:
https://www.fdcl.org/publication/2020-12-31-amazonien-und-die-regierung-bolsonaro/
Detailiertere Informationen über die Indigenen unter Bolsonaro (auf Englisch):
https://apiboficial.org/files/2021/08/DOSSIEenv3web.pdf
Pandemie
Bis Oktober 2021 sind in Brasilien 600.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben (zweithöchste weltweite Todesopferzahl)
Der brasilianischen Regierung werden konkret die folgenden Punkte vorgeworfen:
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Verbreitung von Falschinformationen
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Verharmlosung und Leugnung der Pandemie und deren Folgen
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Mangelnder Schutz, insb. vulnerabler Bevölkerungsgruppen
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Zusammenbruch des Gesundheitssystems
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Unzureichende Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wie Sauerstoff
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Behinderung von und geringe Bereitstellung von Corona-Impfstoffen
Dies ist besonders problematisch in dem Land, das von einem systematischen Rückbau öffentlicher Dienste und in der Verfassung verankerten Rechte gekennzeichnet ist. So traf die Pandemie unverhältnismäßig stark historisch diskriminierte Gruppen, wie Indigene oder Quilombolas. Amnesty International schreibt in der Urgent Action vom 29.10.2021: „Diese Gesundheitskrise ist in erster Linie eine Menschenrechtskrise.“ Nicht nur das Recht auf Gesundheit und Leben wird mannigfach verletzt, sondern die Situation resultiert in einer zunehmenden Unsicherheit ihrer Lebensgrundlagen. Die staatliche Pflicht, Maßnahmen zum Schutze ebendieser Rechte zu ergreifen, wurde laut Amnesty International bewusst vernachlässigt – mit katastrophalen Folgen für zahlreiche Brasilianer*innen.
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Ende April 2021: Senat setzt eine parlamentarische Untersuchungskommission ein
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27.10.2021: Die parlamentarische Untersuchungskommission überreicht der Staatsanwaltschaft ihren Abschlussbericht. Fazit: Mehr als 600.000 Tote und unzählige Menschenrechtsverletzungen.
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Bis zum 26.11.2021: Die Generalstaatsanwaltschaft muss entscheiden, ob aufgrund des Berichts Ermittlungen eingeleitet werden sollen.